KUNDALINI YOGA

Lieber Mensch - liebe Freundin, lieber Freund,

meine Freude über die gemeinsame Meditation anlässlich des World Peace Pulses in Berlin und München dauert an. Ich selbst und viele von euch erlebten die Meditationen als ein kraftvolles und stärkendes Feld. Heute möchte ich dich einladen zu zwei Kundalini-Yogaübungen.

 

Ich meine, wir sind nicht Menschen, die geistige Erfahrungen machen. Wir sind geistige Wesen, die menschliche Erfahrungen machen. Durch deinen Körper darfst du dich als Mensch erfahren. Yoga ist keine Religion, Yoga ist eine Praxis. Wörtlich übersetzt bedeutet Yoga "Das Joch, das zur Einheit führt." Es bedeutet, das Endliche (deinen Körper) mit dem Unendlichen (deinem Bewusstsein) zu vereinen. Was ich am Yoga als geistiges Werkzeug unter anderem so schätze, ist seine Einfachheit und praktische Anwendbarkeit.

Was stärkt dich? Deine Gedanken.
Was schwächt dich? Deine Gedanken.
Was zerstört dich? Deine Gedanken.
In Wahrheit wurden dir deine Gedanken gegeben,
um dich auszudehnen, bis du erkennst,
ICH BIN ALLES.
— Yogi Bhajan

Menschen sagen: "Ich bin besorgt" - gerade so,als ob es etwas wäre, was ihnen zugefügt wird, was ihnen geschieht. Etwas, worüber sie keine Kontrolle hätten - ist dies so? Ist folgender Satz nicht hilfreicher, richtiger: "Ich mache mir Sorgen." ? Ich meine, ja. Denn dann ist es eine Tätigkeit, die ich gewählt habe. Ich tue etwas - ich bin aktiv.

 

Atemübung

Sich-Sorgen-Machen ist eine kleinere Form der Angst. Angst und Anhaftung sind die Schattenemotionen des Herzzentrums. Im Körper zeigt sich die Angst häufig im Bereich des Herzens und der Brust, Angst und Liebe sind die zwei Seiten derselben Medaille. Wenn du dir also gerade Sorgen machst, dann halte einen Moment inne und achte einmal genau auf deine Zunge. Die Zunge ist der Muskel im Körper, der sich beim Sich-Sorgen-Machen als Erstes anspannt. Und in dem Moment, in dem die Zunge sich anspannt, verändern sich der Atem und das Herzzentrum. Versuch´doch einmal dieses: Schließe die Augen, lass den Kiefer heruntersinken und die Zunge hängen. Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus, lass die Zunge absolut schlaff. Jedes Mal, wenn ich meine Hände auf die Schultern eines anderen lege, der diese Übung gerade macht, passiert dieses: Die Schultern sinken herunter, die Rückseite des Herzzentrums öffnet sich, der Brustkorb entspannt sich und die Lungen weiten sich beim Atmen, der Puls beruhigt sich. Dann begleite dieses mit einem Ton. Während des Ausatmens sage ein ganz weiches, langgezogenes "Ahhh!" Atme durch die Nase ein, lass die Zunge hängen und töne während des Ausatmens "Ahhh!". Versuche es für ein paar Minuten.

 

HERZens-Übung:  ICH BIN

Steh oder sitz, ganz wie du magst. Strecke deine Arme nach vorne aus, presse die Handflächen fest gegeneinander, die Ellbogen sind durchgedrückt, die Arme befinden sich parallel zum Boden.

Wenn du nun tief durch die Nase einatmest, öffne die Arme weit mit einer großen ausladenden Bewegung. Fühle, wie sich der Bereich des Herzzentrums öffnet und vergrößert, während sich deine Lungen mit Luft füllen. Die Arme bleiben geöffnet und ausgestreckt, versuche, sie so weit nach hinten zu strecken wie möglich. Fühle wirklich diese Dehnung, als seien deine Arme riesige Flügel, die du in die helle Morgensonne streckst. Fühle die Dehnung quer über die Brust, unter den Armen, unter den Rippen, entlang der Arme bis hin zu den Fingerspitzen. Lass die Arme die ganze Zeit über parallel zum Boden.

Wenn deine Arme so weit geöffnet und gedehnt sind wie möglich, spüre, wie sich deine Schulterblätter fast berühren. Atme nun kraftvoll durch die Nase aus und bewege die Arme zurück in die Anfangsposition, presse deine Handflächen fest aufeinander. Mache die Übung 26-mal, bei mäßiger Geschwindigkeit und geschlossenen Augen und denke daran, jedes Mal tief ein- und auszuatmen. Sprich still bei jedem Einatmen "ICH" und bei jedem Ausatmen "BIN".

 

"Mögen alle Wesen überall es leicht haben und möge mein Sein es mir ermöglichen, einen Beitrag zu leisten zu dieser Leichtigkeit und Freude."

Möge dich dieser Wunsch in den kommenden Wochen begleiten - durch Vollmond, Ostern und durch den Frühling. Und vielleicht versuchst du die Übungen ein paar Mal ... ich verspreche dir, du wirst dich "anders" fühlen - kraftvoller, zentrierter und dir selbst vertrauender. Denn - du bist immer aktiv ...

SONNIGES + HERZLICHZES