Lieber Mensch,
"sag´mir, wie geht denn das nun genau mit der Meditation ...?" So und ähnlich lauten die Fragen. Hier in diesem Blog werde ich dir nach und nach verschiedenen Formen der Meditation vorstellen - oder wir begegnen uns an jedem ersten Sonntagabend im Monat und meditieren, üben und singen gemeinsam. Alle Infos hierüber erfährst du in meinem Newsletter, jede und jeder möge sich bitte herzlich eingeladen fühlen. -
In der Meditation wird für jeden etwas anderes "richtig" sein und sich im Üben stimmig anfühlen. Meditation ist ein kaum fassbares Abenteuer für den menschlichen Geist. Meditation heißt einfach da zu sein, ohne irgend etwas zu tun - kein Handeln, kein Gedanke, keine Gefühlsregung. DU BIST. Und das ist reinstes Entzücken. Nur - woher kommt dieses Entzücken, da du doch gar nichts tust? Von nirgendwo und überall. Es kommt unverursacht - denn die Schöpfung ist aus dem Stoff, der Freude heißt.
„Meditation ist wie ein Schlüssel. Er öffnet die Tür zum Mysterium der Existenz.“
Wenn es möglich ist, schaffe dir zu Beginn einen besonderen Platz. Eine Ecke, einen Winkel - an dem du jeden Tag meditierst. Eine Kerze, eine Blume. Dieser Ort wird dir anfangs helfen eine bestimmte Schwingung zu erzeugen, eine besondere Gestimmtheit zu erfahren. Später wird es dir möglich sein, auch auf einem Marktplatz zu meditieren. Du kannst auf dem Boden oder auf einem Stuhl sitzen oder auch liegen. Wenn du sitzt, bemühe dich um eine aufrechte - so dass Kopf und Rücken eine gerade Linie bilden - und zugleich entspannte Haltung.
Vipassana - von der eigenen Gegenwart entzückt sein
„Setz dich und schließe die Augen und atme!“
Ist das schon alles? Ja, fast. Hilfreich ist es, die Meditation zu einer guten Gewohnheit werden zu lassen. Sitze jeden Tag zur selben Zeit am selben Ort. Ein oder zwei Mal, vielleicht morgens und abends, möglichst nicht direkt nach dem Essen und nicht direkt vor dem Schlafengehen, jeweils für die Dauer von 20 Minuten. Vipassana beruht auf der Atemwahrnehmung. Atme ein und atme aus. Sprich leise in dir - beim Einatmen EIN und beim Ausatmen AUS. Und wieder - beim Einatmen EIN, beim Ausatmen AUS. Oder du zählst, beim Einatmen EINS, beim Ausatmen ZWEI - und wieder - beim Einatmen EINS, beim Ausatmen ZWEI. In der ersten Zeit deiner Meditation beobachte auf diese Weise deinen Atem für etwas 10 Minuten, in den folgenden 10 Minuten versuche es mit der reinen Atembeobachtung - Atem, Nasenspitze, Nasenflügel. Sobald du bemerkst, dass deine Gedanken "abschweifen", lenke deine Aufmerksamkeit behutsam zum Atem und zur Bewegung der Bauchdecke zurück. Du wirst feststellen, dass dein Geist ziemlich sprunghaft ist, schnell den "Atem" vergisst und abdriftet. Jedes Mal, wenn du dies feststellst, lass den Gedanken ziehen - wie die Wolken am Himmel - und bringe deine Aufmerksamkeit geduldig zur Atmung und zum leichten Sichheben und -senken deiner Bauchdecke zurück. Kritisiere dich nicht, wenn dein Geist sich vom Atem löst, sondern beginne wieder ungerührt mit der Atmung - sanft und beharrlich.
Goldenes Licht
Diese Meditation wird im Liegen durchgeführt, zwei Mal täglich, morgens und abends, jeweils etwa 15 Minuten. Mache sie gleich nach dem Aufwachen, denn jetzt bist du besonders empfindsam und aufnahmefähig. Lege dich auf den Rücken und schließe die Augen. Beim Einatmen stelle dir eine Flut von goldenem Licht vor, das durch den Scheitel deines Kopfes in dich strömt und deinen ganzen Körper ausfüllt. Helles, strahlendes, goldenes Licht. Atme es ein, tiefer und tiefer, bis es durch deine Zehenspitzen wieder hinausfließt. Beim Ausatmen visualisiere einen großen, dunklen, warmen Strom, der durch deine Zehen in dich hereinfließt, aufwärts bis zum Kopf und wieder hinaus. Und wieder Ein und Aus, Ein und Aus. Diese Meditation vermag zweierlei in dir anzuregen - Reinigung, Kraft und Kreativität sowie Sanftheit, Empfänglichkeit und tiefe Ruhe. Falls du abends darüber einschläfst, umso besser.
Transformation
Übe eine dieser "Methoden" für die Dauer von wenigstens zwei Monaten. Und du wirst Staunen - die Verwandlung hat begonnen. Du wirst anders denken, anders fühlen, andere Entscheidungen treffen, anders SEIN. Du wirst Verbundenheit, Schöpfertum und Gleichgewicht erfahren, ein weniger an eingrenzenden Emotionen wie die der Furcht, Wut und Trauer und ein mehr der expansiven Emotionen wie die der Freude, Freiheit und Liebe. Meditation ist keine Flucht vor dem Leben, sie ist ein Weg mitten ins Leben hinein. Der Verstand flieht vor dem Leben, Begierde flieht vor dem Leben. Meditation heißt, die Augen zu öffnen. Meditation heißt: SEHEN. Grabe danach - jeden Tag ein bisschen, und du wirst eine Quelle finden, eine Quelle frischen Wassers. Ich meine, es ist die größte Freude, sie zu finden.
Neugierig? Dann versuch´dich mutig, sanft und beharrlich - und fühle dich herzlich eingeladen ...
Sonniges + Herzliches